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„Živá paměť“ feiert Jubiläum ihres Bestehens: 15 Jahre Engagement für Überlebende des NS-Unrechts und gegen das Vergessen

04.06.2018 - Pressemitteilung

Prag, den 7. 6. 2018: Die gemeinnützige Organisation Živá paměť feiert ihr 15-jähriges Bestehen – 15 Jahre erfolgreiches Engagement für Opfer des Nationalsozialismus; 15 Jahre Engagement gegen das Vergessen des NS-Unrechts. Diesen Anlass würdigen die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Prag und Živá paměť am 7. Juni 2018 in der Botschaft mit einem feierlichen Konzert. Hieran nehmen Überlende, sowie Wegbereiter und -begleiter der Organisation Živá paměť und des bundesdeutschen Engagements für Entschädigung und Wiedergutmachung in Tschechien teil.

Eine Pressekonferenz in der deutschen Botschaft unmittelbar vor der Veranstaltung (13:00 Uhr) gibt die Möglichkeit, Näheres zu Wirken und Jubiläum von Živá paměť zu erfahren.


Živá paměť o.p.s. wurde 2003 von Mitarbeitern des Büros für Opfer des Nationalsozialismus beim Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds gegründet. Ziel der Organisation war und bleibt es auch nach 15 Jahren, die Lebensbedingungen von Überlebenden des NS-Unrechts zu verbessern und zugleich die gemeinsame und mahnende Erinnerung an die Schrecken des NS-Regimes aufrecht zu erhalten.


Gegenwärtig betreibt Živá paměť eine Beratungsstelle und fünf Kontaktzentren für NS-Opfer und für den Dialog zwischen den Generationen; diese bieten auch therapeutische Dienstleistungen für Überlebende an. Mit der Aufzeichnung und Aufarbeitung der Erinnerungen von Zeitzeugen, mit Fotoausstellungen, Audio- und Videoporträts wird das Gedenken an die Opfer und Folgen von NS-Herrschaft aufrechterhalten. Bildungsprojekte mit Schulen in Tschechien und online-Plattformen ermöglichen auch den jüngeren Generationen dieser bleibenden Verantwortung nachzukommen.


Sehr wichtig für das Engagement von Živá paměť ist dabei die Unterstützung aus Deutschland – durch Freiwillige, die NS-Opfern in Tschechien helfen, und durch langjährige finanzielle Projektförderung seitens der Bundesstiftung „Erinnerung, Verantwortung Zukunft“ (EVZ). Diese wurde im Jahr 2000 aus Mitteln von Bundesregierung und deutscher Wirtschaft in Höhe von insg. 5,2 Mrd. EUR gegründet, um Entschädigungszahlungen für ehemalige Zwangsarbeiter in Mittel- und Osteuropa zu leisten; seit 2007 konzentriert sie sich auf internationale Projekte zur Versöhnung und Unterstützung, u.a. mit Živá paměť.


Konzert und Festveranstaltung am 7. Juni werden von deutscher und tschechischer Seite hochrangig wahrgenommen. Botschafter Christoph Israng eröffnet die Veranstaltung. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung EVZ, Andreas Eberhardt, wird die Arbeit von Živá paměť als Partner im vielfältigen Engagement der Stiftung in Tschechien würdigen. Mit Darina Sedláčková, Verwaltungsratsvorsitzende von Živá paměť, und Botschafter Jan Sechter, ehemaliger Sonderbeauftragter des tschechischen Außenministeriums für Fragen der Entschädigung und derzeit Berater des Vorsitzenden des tschechischen Abgeordnetenhauses, blicken Zeitzeugen auf die Entstehung von Živá paměť vor 15 Jahren zurück.


Neben den letzten, noch lebenden Zeitzeugen des nationalsozialistischen Unrechts sind unter den geladenen Gästen auch Mitglieder des diplomatischen Korps, Vertreter staatlicher Institutionen, der jüdischen Gemeinde, des Tschechischen Verbands der Freiheitskämpfer und der Theresienstädter Initiative. Eingeladen sind zudem Vertreter von Institutionen in Tschechien, die sich mit der systematischen Aufarbeitung und wissenschaftlichen Erforschung des Nationalsozialismus befassen, von weiteren NGOs und Medien.


Das Konzert ist Festveranstaltung, aber auch wichtiges Signal dafür, dass unsere Gesellschaft das unglaubliche Leiden der unter dem Nationalsozialismus verfolgten Personen nicht vergisst; und es ist ein Beweis dafür, dass uns die gegenwärtige Lebenssituation dieser Menschen nicht gleichgültig ist. Das eigens für dieses Konzert von Studenten und Pädagogen der Musikhochschule HAMU einstudierte Musikprogramm ist zugleich Zeichen des Interesses, Respekts und der Ehre der nachkommenden Generationen gegenüber den Überlebenden, aber auch gegenüber denjenigen, die die Verfolgung während des Nationalsozialismus nicht überlebt haben. – Die Durchführung des Konzerts wird von der Stiftung EVZ und deutschen Botschaft unterstützt.


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