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Projekt Musica non grata

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75 Jahre nach Kriegsende unterstützt die deutsche Botschaft in Prag seit Anfang 2020 das auf vier Jahre angelegte Projekt „Musica non grata“ der Oper des Nationaltheaters Prag und der Prager Staatsoper.

75 Jahre nach Kriegsende unterstützt die deutsche Botschaft in Prag seit Anfang 2020 das auf vier Jahre angelegte Projekt „Musica non grata“ der Oper des Nationaltheaters Prag und der Prager Staatsoper. In dem Zyklus ist an den drei historischen Prager Opernhäusern ein musikalisches Programm mit Bühnenproduktionen und konzertanten Aufführungen sowie weiteren Begleitveranstaltungen vorgesehen. Dabei sollen vor allem Komponistinnen und Komponisten gewürdigt werden, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden und so nicht nur in ihrer künstlerischen Individualität und ihrem Schaffen beeinträchtigt waren, sondern ihr Leben an das totalitäre Regime verloren haben.

Der erste Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher bei dem Eröffnungskonzert der Reihe Musica non grata am 30. August 2020 in der Prager Staatsoper.
Der erste Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher bei dem Eröffnungskonzert der Reihe Musica non grata am 30. August 2020 in der Prager Staatsoper.© Freie und Hansestadt Hamburg

Im Zentrum stehen insbesondere Werke, die für das Prager Musikleben zwischen 1918 und 1938 von Bedeutung waren. Zahlreiche Künstler*innen waren dabei auch sehr eng mit der Geschichte des Neuen Deutschen Theaters (der heutigen Staatsoper) und des Nationaltheaters Prag verbunden. Zu diesen Künstler*innen gehören in erster Linie die so genannten „Theresienstädter Komponisten“ – Pavel Haas, Hans Krása, Gideon Klein und Viktor Ullmann – und ferner auch Alexander Zemlinsky, Franz Schreker, Erwin Schulhoff, Rudolf Karel, Ernst Krenek, Jaromír Weinberger, Kurt Weill und Arnold Schönberg.

Besonderer Schwerpunkt wird der Programmteil „Komponistinnen“ sein. Es werden Werke von Juliette Arányi, Ema Destinová, Ludmila Peškařová, Sláva Vorlová, Marie Drdová (Konstantin Constans), Alice Herz-Sommerová und Františka Plamínková aufgeführt.

Ziel des Projektes ist es, gemeinsam an das begangene Unrecht zu erinnern und zur Würdigung einer Kunst beizutragen, die nicht zum Schweigen gebracht werden kann. Gleichzeitig unterstreicht das Projekt auch die deutsch-tschechische kulturelle Zusammenarbeit und betont, wie schätzens- und schützenswert unser gemeinsames kulturelles Erbe in Europa ist. Es soll gelingen, die Namen und das Werk der Komponistinnen und Komponisten, die während der deutschen Besetzung Prags verfolgt und getötet wurden, wieder neu im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern.

Das Eröffnungskonzert der Reihe Musica non grata fand am 30. August 2020 in der Prager Staatsoper statt.

Eröffnungskonzert der Reihe Musica non grata am 30. August 2020 in der Prager Staatsoper.
Eröffnungskonzert der Reihe Musica non grata am 30. August 2020 in der Prager Staatsoper.© Freie und Hansestadt Hamburg

Mehr Informationen zum Projekt Musica non grata finden Sie unter:

https://www.musicanongrata.cz/

und

https://www.narodni-divadlo.cz/en

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