Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts
Die Reform der Bundeswehr

Ehrenformation, © picture alliance / dpa
Die Bundeswehr durchläuft zur Zeit einen sehr weitreichenden und umfassenden Reformprozess. Die „Neuorientierung“ genannte Reform basiert auf Vorschlägen und Erkenntnissen der sogenannten Weise-Kommission.
Die Bundeswehr durchläuft zur Zeit einen sehr weitreichenden und umfassenden Reformprozess. Die „Neuorientierung“ genannte Reform basiert auf Vorschlägen und Erkenntnissen der sogenannten Weise-Kommission, die 2010 sämtliche Prozesse und Strukturen der Bundeswehr untersucht und ihre Ergebnisse im Oktober 2010 vorgelegt hat. Außerdem setzt sie die Forderungen um, welche in den neuen Verteidigungspolitischen Richtlinien enthalten sind. Diese wurden im Mai 2011 durch Verteidigungsminister de Maizière herausgegeben.
Kernpunkt der Neuorientierung ist die Aussetzung der Wehrpflicht. Damit einher geht auch die Verringerung des Personalumfanges der Bundeswehr von 252.000 Soldaten auf zukünftig noch bis zu 185.000. Zudem soll die Anzahl der zivilen Beschäftigten von 75.000 auf 55.000 verringert werden. 31 Standorte werden geschlossen und weitere 90 um mindestens die Hälfte verringert oder um mehr als 500 Soldaten verkleinert. Für die Nachwuchsgewinnung werden in Zukunft 16 Karrierecenter (eines pro Bundesland) und insgesamt 110 Karriereberatungsbüros verantwortlich sein. Um Führungsprozesse zu beschleunigen und effizienter zu machen, werden in allen Teilstreitkräften die Führungsebenen verringert und Entscheidungswege verkürzt. Das Verteidigungsministerium wird von 3100 auf 2000 Mitarbeiter verkleinert, die Anzahl der Abteilungen von 17 auf 9 reduziert. Die Position des Generalinspekteurs wird gestärkt: Er ist jetzt truppendienstlicher Vorgesetzer aller Soldaten und auch für die Einsätze der Bundeswehr verantwortlich. Für Einsätze der Bundeswehr zur internationalen Konfliktverhütung und Krisenbewältigung sollen künftig bis zu 10000 Soldaten durchhaltefähig zur Verfügung stehen. Zudem werden die Prozesse für Beschaffung, Planung und Personalführung neu gestaltet. Die Neuorientierung soll bis Ende 2016 umgesetzt werden.